Ein Plädoyer für den öffentlichen Raum

Veröffentlicht am 27.08.2015 in Standpunkte

Bild: Andreas Praefcke/Wikipedia (CCBYSA)

Am Beispiel der anstehenden Opernsanierung kann man feststellen, was dabei herauskommen könnte, wenn man Projekte nicht im Gesamtzusammenhang diskutiert.

Da sind z.B. die Kosten. Ein den höchsten Ansprüchen genügender Interimsbau ist für unsere herausragende Oper nicht für kleines Geld zu haben. Umso wichtiger ist daher die Nachhaltigkeit einer Interimsinvestition.

Es wäre bei dem hohen allgemeinen Mittelbedarf, nicht nur des Kulturbereichs, geradezu paradox, bis zu 20 Millionen Euro oder mehr in einen Interimsbau zu investieren und den Bau nach der Sanierungsphase wieder abzureißen. Eine Nachnutzung beispielsweise als Konzerthalle liegt da auf der Hand.

Dann zeigt sich bei der isolierten Betrachtung auch, wie mit dem öffentlichen Raum umgegangen wird. Denn eine Stadt wird nicht nur dadurch definiert, was sie wo wie baut. Stadtbildprägend sind gerade auch die Räume, die nicht bebaut sind.

Plätze, die zum Verweilen einladen und Kommunikation fördern, sind elementarer Bestandteil einer Stadtarchitektur. Gebäude brauchen den freien Raum, weil Bebautes häufig erst durch Nichtbebautes wirkt. Daher ist Sorgfalt im Umgang mit öffentlichem Raum notwendig. Besonders in einer Stadt, die ringsum begrenzt ist und in ihren Entwicklungsmöglichkeiten Einschränkungen einkalkulieren muss.

Wir haben über Jahre hinweg eine verminderte Nutzungsmöglichkeit des Mittleren Schlossgartens durch die Baumaßnahmen rund um S 21. Durch die Opernsanierung und deren Baustelleneinrichtung wird der Obere Schlossgarten zusätzlich beansprucht. Erholungs- und Entspannungsfunktion der City-Grünanlage wird weiter reduziert.

Auch wenn es räumlich und inhaltlich naheliegend sein mag, wären die Konsequenzen einer Eckenseebebauung gravierend. Deshalb gilt: Herausforderungen und Probleme ganzheitlich betrachten und dabei das Ende bedenken.

 

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